Besuch in Mahaba, der Schule der Müllkinder von Kairo, Ägypten


Dieter Herberth, Religionslehrer am Willy-Brandt-Berufskolleg in Rheinhausen, besuchte zum zweiten Mal die Partnerschule in Ägypten.
Nach drei langen Jahren war es 2022 wieder möglich, eine Reise nach Ägypten zu planen. Die Reisegruppe aus dem Ruhrgebiet besuchte mehrere soziale Projekte. Am Samstag, dem 15. Oktober 2022, stand der Besuch in der Schule der Müllkinder an.
Die Schule betreut etwa 3 000 Schülerinnen und Schüler. Schwester Demiana vom christlich-koptischen Orden der „Daughters of St. Mary“ ist die Schulleiterin. 135 Lehrer sind an der Schule tätig, es gibt aber auch drei Sozialpädagogen, eine Krankenschwester und eine Psychologin.

Die Kinder, die diese Schule besuchen, kommen aus Ezbeth el Nakhl, dem Kairoer Stadtteil, der von Müll-sammlern bewohnt wird. Es werden muslimische und christliche Kinder betreut. Entscheidend ist, die Bedürftigkeit und die Not der Kinder.

Die Sorgen und Probleme der Kinder sind nicht allein schulischer Natur, sie lernen nicht nur Lesen und Schreiben. Sie haben auch gesundheitliche Probleme durch Mangel- oder falsche Ernährung. Auch gibt es häufig soziale Schwierigkeiten, da die Eltern den ganzen Tag mit Müll sammeln in den Bezirken Kairos unterwegs sind.

Das Willy-Brandt-Berufskolleg unterstützt die Schule mit Spenden der Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrer-innen und Lehrer helfen mit. Gestartet wurde das Projekt im Jahr 2006 mit einer Pfandflaschenaktion unter dem Motto „Aus Müll wird Bildung“ – bis heute werden Pfandflaschen abgegeben, die Lehrer sammeln die Pfandbeträge ein. Dies macht in einem guten Monat etwa 100 € aus. Gemessen am Währungsunterschied zum ägyptischen Pfund kann davon z.B. Brot im Gegenwert von 2 000€ gekauft werden.

Corona hat auch in der Mahabaschule Spuren hinterlassen. Mehrere Lehrer sind gestorben, die Schulleiterin hat mehrere Wochen im Krankenhaus verbracht. Alle sind mindestens doppelt geimpft worden, die Regierung hat die Kosten übernommen. Jetzt ist die Lage wie vorher, Corona ist nicht mehr existent. Was vor allem auch daran liegt, dass nicht mehr getestet wird.
Die Lehrerinnen und Lehrer, die teils selbst in diese Schule gegangen sind, arbeiten unter sehr schwierigen Bedingungen, mit großem Engagement und Begeisterung an dieser Schule.


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