Dialog der Kulturen in Duisburg im Willy-Brandt-Berufskolleg
Im Willy-Brandt-Berufskolleg fand bereits zum neunten Mal die Veranstaltung ‚Dialog der Kulturen‘ statt. In Duisburg herrscht eine große kulturelle Vielfalt, die für die Bürger zum städtischen Alltag gehört. Kulturelle Vielfalt ist Alltag: aber was weiß ich von den anderen?
Insbesondere in diesem Jahr, in dem die Schlagzeilen durchzogen sind von religiösen, kulturellen, ethnischen und nationalistischen Konflikten, haben wir dieser Veranstaltung mit Spannung entgegen gesehen. In diesem Jahr haben wir uns für ein zentrales Thema entschieden, das gerade an einem Berufskolleg von großer Bedeutung ist: Arbeitsethos der Religionen: Habe ich heute mein Geld verdient?
Die Schülerinnen und Schüler des Willy-Brandt-Berufskollegs hatten zunächst die Möglichkeit, die drei verschiedenen Gotteshäuser zu besuchen. Später fand eine Podiumsdiskussion mit den religiösen Vertretern der drei Gemeinden statt. Alexander Drehmann (Jüdische Gemeinde Duisburg), Dr. Ali Topcuk (Gründungsmitglied der DITIB Begegnungsstätte und Religionslehrer), Ulrich Koch (Katholische Kirche) sowie Jürgen Widera (Evangelische Kirche) stellten ihre Religionen vor und beantworteten die Fragen der Schülerinnen und Schüler des Willy-Brandt-Berufskollegs.
Die Fragen berührten viele Facetten der Religionen über die Frage nach der Vereinbarkeit von Zinsen mit dem Glauben bis hin zur Arbeitsethik in den Religionen. Gerade bei der letzten Frage waren sich die Religionsvertreter einig. Jeder Gläubige muss seinen Beitrag zur Gesellschaft leisten, andernfalls kommt er seinen religiösen Pflichten nicht nach. Hiermit ist nicht ‚Geld verdienen‘ im herkömmlichen Sinne gemeint. Einen Beitrag zur Gesellschaft leisten auch Menschen, die Angehörige pflegen, Eltern, die sich um ihre Kinder kümmern, aber natürlich auch Arbeitnehmer, die einem regelmäßigen Job nachgehen.
Alle Teilnehmer waren sich am Ende der Diskussion einig, dass solche Veranstaltungen wie der Dialog der Kulturen im Willy-Brandt-Berufskolleg wichtige Plattformen sind, um Denkprozesse auszulösen, die ein friedliches Miteinander ermöglichen. Die Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH (HKM) unterstützten auch in diesem Jahr den Dialog der Kulturen mit einem Reisebus, der die Schülerinnen und Schüler zu den Gotteshäusern gefahren hat.
Bilder der Veranstaltung finden Sie in unserer BILDERgalerie.