Dialog der Kulturen in Duisburg im Willy-Brandt-Berufskolleg
Im Willy-Brandt-Berufskolleg fand bereits zum achten Mal die Veranstaltung ‚Dialog der Kulturen‘ statt. In Duisburg herrscht eine große kulturelle Vielfalt, die für die Bürger zum städtischen Alltag gehört. Kulturelle Vielfalt ist Alltag: aber was weiß ich von den anderen?
Insbesondere in diesem Herbst, in dem die Schlagzeilen durchzogen sind von religiösen, kulturellen, ethnischen und nationalistischen Konflikten, haben wir dieser Veranstaltung mit Spannung entgegen gesehen. Erste Diskussionen in Unterstufen-Klassen zeigten, dass die Schülerinnen und Schüler von den politischen Ereignissen der letzten Monate mitbetroffen und berührt sind.
Zunächst hatten Schülerinnen und Schüler des WBBK die Möglichkeit verschiedene Gotteshäuser zu besuchen. Im Anschluss fand eine Podiumsdiskussion mit den religiösen Vertretern statt. Michael Rubinstein (Jüdische Gemeinde Duisburg), Ahmed Abdulwahid (DITIB Begegnungsstätte), Ulrich Koch (Katholische Kirche) sowie Jürgen Widera (Evangelische Kirche) stellten Ihre Religionen vor und beantworteten Fragen der Schülerinnen und Schüler des Willy-Brandt-Berufskollegs.
Die Fragen deckten ein breites Spektrum vom Umgang mit Gewalt im Christentum über die Sharia Police bis hin zum Gaza-Konflikt ab. Die Religionsvertreter waren sich einig, dass bei allen diesen Konflikten Dreh- und Angelpunkt der Kampf um Macht und Reichtum ist. Die Religion wird oft als Vehikel für andere Interessen benutzt. Wichtig ist nach Michael Rubinstein, dass die Religionsvertreter füreinander aufstehen müssen. In Zeiten in denen Synagogen und Moscheen angezündet werden und die Islamophobie zunimmt, müssen klare Aussagen getroffen werden, die helfen Vorurteile abzubauen und Toleranz zu schaffen.
Alle Teilnehmer waren sich am Ende der Diskussion einig, dass solche Veranstaltungen wie der Dialog der Kulturen im Willy-Brandt-Berufskolleg wichtige Plattformen sind, um Denkprozesse auszulösen, die ein friedliches Miteinander ermöglichen.