Reisebericht: Schüler und Lehrkräfte des Willy-Brandt-Berufskollegs besuchen Frankfurt am Main
42 angehende Kaufleute für Bürokommunikation, Büro- und Industriekaufleute sowie 2 Lehrer und ein Referendar des Willy-Brandt-Berufskollegs in Duisburg-Rheinhausen machten sich für zwei Tage auf den Weg nach Frankfurt am Main. Nach vierstündiger Busfahrt erreichten wir gegen Mittag die Finanzmetropole. Von unserem Quartier, dem Haus der Jugend, konnten wir einen ersten Blick auf die berühmte Frankfurter Skyline werfen. Die Innenstadt lockte, und so hielten wir uns nicht lange mit dem Beziehen der Zimmer auf. Über die Alte Brücke gelangten wir zum Römerplatz, streiften Dom und Paulskirche, genossen von der Außenterrasse der Zeilgalerie den herrlichen Blick über die Innenstadt und waren pünktlich um 14.00 Uhr an der Frankfurter Wertpapierbörse.
Dort erwartete uns ein interessanter Vortrag über die Geschichte der Frankfurter Börse bis hin zur aktuellen rechtlichen Ausgestaltung, die internationale Bedeutung des Börsenplatzes Frankfurt und die aktuelle Abwicklung der Handelsgeschäfte mithilfe der Xetra-Technologie. Anschließend durften wir von der Besuchertribüne einen Blick in den Großen Handelssaal, dem Börsenparkett mit der riesigen DAX-Tafel, werfen. Wer jedoch das für eine Börse so typische laute Geschrei und hektische Treiben erwartete, wurde enttäuscht. Dank der Überführung des Parketthandels auf die Xetra-Technologie kommt dem Parkett heute nur noch eine symbolische Bedeutung zu.
Nach dem obligatorischen Foto mit Bulle und Bär vor der Börse bestimmte das Thema „Kommerz“ auch weiterhin unseren Gang durch die Stadt: zuerst Bestaunen der riesigen Bankhäuser entlang der Taunusanlage, dann Shoppen auf der Zeil, der umsatzstärksten Einkaufsstraße Deutschlands. Der Abend stand zur freien Verfügung. Endlich ohne Lehrer! Endlich ohne Schüler! Aber es sollte ganz anders kommen: Da nahezu alle statt auf „Handkäs mit Musik“ Appetit auf Chicken Wings verspürten, saßen wir uns bereits nur wenig später in der Filiale der Fastfoodkette, die berühmt ist für die Wings der Chicken und die Oberweiten der Bedienung, wieder gegenüber. Es dauerte nicht lange, und Schüler und Lehrer saßen nicht mehr an getrennten Tischen. Es wurde ein ausgelassener Abend, der für viele in einer der Karaokebars in Sachsenhausen endete.
Am nächsten Morgen galt es schon wieder, Taschen bzw. Koffer zu packen und im Bus zu verstauen. Doch bevor es am späten Nachmittag wieder heimwärts ging, standen noch zwei wichtige Programmpunkte auf dem Plan: Baustellenbesichtigung des Neubaus des EZB-Gebäudes und Besuch des Geldmuseums der Deutschen Bundesbank. Das aus zwei Bürohochhäusern und den ehemaligen Großmarkthallen bestehende neue Gebäudeensemble der European Central Bank im Ostend der Stadt bestach einer¬seits durch die Kühnheit der Formen, andererseits durch die Symbiose von Altem und Neuem. Nach der Besichtigung der Baustelle fuhren wir mit dem Bus zur Zentrale der Deutschen Bundesbank in Frankfurt-Ginheim.
Vor dem Eingang wurde zunächst noch schnell das zweite Gruppenfoto der Ex¬kursion gemacht. Dann ging es zügig in den Vortragsraum, wo wir Interessantes über die Geld¬politik des Eurosystems erfuhren. Mit der Referentin diskutierten wir angeregt über Strategien und aktuelle Entwicklungen. Im Anschluss daran besichtigten wir noch das Geldmuseum der Deutschen Bundesbank. Das Museum gab uns mithilfe von Exponaten, Videos und interaktiven Spielen einen sehr anschaulichen und kurzweiligen Überblick über die Geschichte des Geldes.
Als wir später müde im Bus saßen und in Richtung Duisburg fuhren, waren sich Schüler und Lehrer einig: Die Ex¬kursion hatte die Erwartungen aller Teilnehmer erfüllt und hätte noch einige Tage länger dauern können!