Foto-Ausstellung ‚Beelitz‘ im Willy-Brandt-Berufskolleg
Die ehemaligen Arbeiter-Lungenheilstätten wurden in einer ersten Bauphase zwischen 1898 und 1902 errichtet und umfassen ca. 60 denkmalgeschützte Gebäude auf einem Areal von ca. 200 ha. Die vorhandenen Bereiche waren streng nach Geschlechtern und durch die Landstraße getrennt. Westlich befanden sich die Frauen-Heilstätten und –Sanatorien, östlich der Landstraße die der Männer. In den beiden Weltkriegen wurden die Beelitz-Heilstätten als Lazarett für verwundete Soldaten genutzt. Ab 1945 nutzte die Rote Armee die Heilstätten als Militärhospital der sowjetischen Armee. Diese Nutzung dauerte bis 1994 an.
Einige Häuser wurden inzwischen saniert, der größere Teil verfällt und ist dem Vandalismus ausgesetzt. Insgesamt handelt es sich um ein attraktives Ensemble – ungewöhnliche Architektur im englischen Landhausstil im Verfall begriffen – mitten in den Brandenburger Wäldern.
Im Inneren gibt es lange, lichtdurchflutete Gänge, prächtige Treppenhäuser und riesige Kuppelsäle, so hat z.B. die Kochküche eine Grundfläche von 170 qm und ist 8 m hoch. Es gibt mondäne Eingangshallen mit mächtigen Säulen.
Alles ist dem Verfall preisgegeben, überall warten faszinierende Motive, insgesamt verströmen die Gebäude eine einzigartige Atmosphäre, marode, düster, verwinkelt, romantisch, verträumt. Ruinen wie z.B. die Lungenklinik vermitteln durch ihren Zustand ein Gefühl der Endzeitstimmung. Die Anlagen können im Rahmen geführter Touren besichtigt und mit Genehmigung fotografiert werden.
Roswitha und Alfons Richter kamen vor über 30 Jahren zur Fotografie und sind seitdem von der Mischung aus Technik und Gestaltungsmöglichkeit fasziniert.
Im Willy-Brandt-Berufskolleg werden regelmäßig Bilder regionaler Fotografen ausgestellt.